Bei der CPAP-Beatmung (CPAP = Continuous Positive Airway Pressure) handelt es sich um eine Beatmungsform, bei der die Spontanatmung des Patienten mit fortwährendem Überdruck kombiniert wird.
- Atemfrequenz
- Atemtiefe und
- Luftdurchfluss
lassen sich vom Patienten selbst bestimmen. Eingesetzt wird die CPAP-Beatmung sowohl in der Notfall- und Intensivmedizin als auch zur Behandlung eines Schlafapnoe-Syndroms.
Die CPAP-Beatmung erzeugt einen Druck in den Atemwegen sowie in der Lunge, welcher kontinuierlich höher ausfällt als der Umgebungsdruck. Die eigentliche Atemarbeit wird jedoch nicht übernommen; die Atmung wird lediglich unterstütz. Der Patient muss somit noch eigenständig atmen können.
Krankheitsbild Schlafapnoe
Unter Schlafapnoe versteht man das Aussetzen der Atmung während des Schlafens. Das heißt, dass es bei den betroffenen Personen zu kurzen Atemstillständen kommt, die mindestens zehn Sekunden andauern.
Wie groß das Ausmaß eines Schlafapnoe-Syndroms ist, hängt davon ab, wie viele Apnoen beim Schlafen auftreten. Da der kurze Sauerstoffmangel zu unbemerkten Abwehrreaktionen führt, wird der nächtliche Schlaf unterbrochen, was wiederum einen erholsamen Schlaf verhindert.
Symptome
Allein in Deutschland leiden ca. vier Prozent aller Bürger unter Schlafapnoe. Bei Männern tritt das Syndrom häufiger auf als bei Frauen. Zu den typischen Symptomen von Schlafapnoe zählen
- Schnarchen
- ein trockener Mund
- Schwindelgefühle und
- Kopfschmerzen.
Außerdem fühlen sich die Betroffenen am Tage sehr müde, was sich wiederum auf ihre Leistungsfähigkeit auswirkt.
Mögliche Folgen
Des Weiteren erhöht sich durch den permanenten Stress die Gefahr von ernsthaften Erkrankungen wie
- Bluthochdruck
- Erektionsstörungen
- Depressionen
- Schlaganfällen und
- Herzinfarkten.
CPAP-Beatmung bei Schlafapnoe
Als effektivste Behandlungsmethode bei einem Schlafapnoe-Syndrom gilt die CPAP-Beatmung. Bei dieser Therapieform legt der Patient während des Schlafens eine Atemmaske an, die mit einem Beatmungsgerät verbunden ist.
Ein Schlauchsystem, das die Verbindung zum Beatmungsgerät herstellt, sowie die Atemwege und Lungenbläschen, erzeugen einen dauerhaft positiven Überdruck, der das Einatmen erleichtert, aber das Ausatmen erschwert. Für gewöhnlich entsteht bei der Inspiration, also dem Ausatmen, ein Unterdruck in der Lunge - auf diese Weise kann Luft einströmen. Der Überdruck bei der Expiration (Ausatmen) sorgt dafür, dass die Luft auch wieder ausströmen kann.
Wirkungsprinzip
Durch den positiven Druck in den Atemwegen und der Lunge wird die funktionelle Residualkapazität vergrößert. Dabei handelt es sich um die Luftmenge, die in der Lunge nach dem Ausatmen übrig bleibt.
Auf diese Weise lässt sich ein Kollaps der oberen Atemwege verhindern. Außerdem läuft der Schlaf wieder in einem normalen Rhythmus ab. Ein angenehmer Begleiteffekt ist zudem, dass auch das Schnarchen unterdrückt wird.
Durchführung
Vor der Durchführung einer CPAP-Beatmung wird der erforderliche Druck in einem Schlaflabor festgestellt. Zur Beatmung erhält der Patient in der Regel eine Nasenmaske, die durch einen Schlauch mit dem CPAP-Gerät, das sich neben dem Bett befindet, verbunden ist.
Mitunter wird die Luft, die das Gerät dem Patienten zuführt, auch befeuchtet und erwärmt. In den meisten Fällen ist eine CPAP-Beatmung eine dauerhafte Behandlung. So muss die Beatmung jede Nacht durchgeführt werden.
Außerdem vermag die Therapie die Atemstillstände zwar zu reduzieren, aber nicht zu heilen. Aus diesem Grund werden ein CPAP-Gerät sowie die Atemmaske zu den medizinischen Hilfsmitteln gezählt.
Eine CPAP-Beatmung darf vom Patienten nicht eigenmächtig abgebrochen werden, da die Beschwerden sonst nach kurzer Zeit wieder zurückkehren. Eine Alternative zur CPAP-Beatmung ist das Anlegen einer intra-oralen Protusionsschiene in den Mund. Diese Schiene verhindert, dass die Luftwege zusammenfallen.
Schlafapnoe-Masken
Neben der Nasenmaske gibt es noch einige weitere Maskenmodelle:
- Nasenlochmasken
- Mund-Nasen-Masken
- Vollgesichtsmasken
- Beatmungshelme
Man trifft die Wahl abhängig von Schlafgewohnheiten und Gesichtsform. Wichtiger Aspekt ist die Atmungsweise, also ob der Patient durch die Nase oder durch den Mund atmet.
Mögliche Risiken
Besonders bei der häuslichen Verwendung kommt es zu Beginn noch zu Problemen, da die Maske noch sehr ungewohnt ist. Möglich sind beispielsweise trockene Rachen-, Mund- und Nasenschleimhäute. In diesen Fällen sollte die Luft, die zugeführt wird, mehr befeuchtet werden.
Auch darf die Maske weder zu fest noch zu locker sitzen. Bei zu festem Sitz kann es zu Druckgeschwüren kommen, während ein zu loser Sitz dazu führt, dass der Beatmungsdruck nicht stark genug ist - die vorbeiströmende Luft kann zu Bindehautentzündungen führen.
MÖglich ist des Weiteren, dass Luft in den Magen gelangt. Dies bedeutet, dass der Druck am Gerät zu hoch eingestellt wurde.
Weiterentwicklungen
Die APAP-Therapie gilt als Weiterentwicklung der CPAP-Tehrapie. Dabei steht das A für "auto". Der benötigte therapeutische Druck wird mit jedem Atemzug ermittelt und dem Patienten dann zugeführt. Das Wohlbefinden sowie die Mitarbeit des Betroffenen bei der Behandlung können auf diese Weise verbessert werden und mölgiche Nebenwirkungen, die bei der CPAP-Beatmung druckbezogen auftreten, werden gemindert.
Des Weiteren gibt es die BIPAP-Therapie, bei der für das Ein- und Ausatmen ein jeweils unterschiedlicher Druck erzeugt wird. Als Sonderform gilt die VPAP-Therapie, bei der der Inspirationsdruck innerhalb eines bestimmten Grenzraums variabel ist. Dies ermöglicht eine individuelle Anpassung an die therapeutischen Bedürfnisse.
Kostenübernahme
Was die Übernahme der Kosten anbelangt, sollte sich der Patient rechtzeitig bei seiner Krankenkasse informieren, denn die Regelungen bei den gesetzlichen und privaten Kassen sind recht unterschiedlich. So kommen viele Kassen nur noch für billige Geräte auf.